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Auslandssemester WS 2015/16 in Suwon (Südkorea), Ajou University


Erfahrungsbericht von Felix Lorenzen


1. Organisation vor dem Abflug nach Korea

Die Organisation für das Auslandssemester begann relativ früh. Schon bevor ich überhaupt die Zusage der Universität bekam, musste ich mich um finanzielle Aspekte kümmern. Dies bedeutet z.B. die Beantragung für das Auslandsbafög mit all seinen Formularen, welches man sechs Monate vorher beantragen muss, eine grobe Übersicht und Optionen für Flüge und die Erstellung eines ungefähren Budgets. Da ich in Schmalkalden großes Glück mit meiner Wohnung habe, haben meine Eltern und ich beschlossen, den Vertrag laufen zu lassen und dass sie für die Miete aufkommen werden, solange ich im Ausland bin. Eine großzügige Geste, die uns allerdings auch einiges an Arbeit in Sachen Auszug und Vertragskündigungen ersparte. Allerdings musste ich nun eine Postumleitung an die Adresse meiner Mutter einrichten, dass gegebenenfalls wichtige Dokumente nicht untergehen. Bei manchen Verträgen griff das Sonderkündigungsrecht, da ich das Land verlasse. Bei meinem Handyvertrag konnte ich eine sechsmonatige Vertragspause einlegen. Die sechs Monate werden allerdings an meine ursprüngliche Vertragsdauer hinten dran gehängt. Als es sich abgezeichnet hat, dass die Ajou University mich annimmt, habe ich mich intensiv mit der Flugsuche beschäftigt und mich letztendlich entschieden. Da ich nach dem Abitur schon eine Asienreise für mehrere Monate gemacht und gute Erfahrungen mit der Reiseagentur “sta-travel” gemacht habe, beschloss ich wieder bei dieser zu buchen. Da mein Geburtstag vor der Tür stand, mein Bruder zur gleichen Zeit ins Auslandssemester nach Peking ging, ein weiterer Kommilitone mit mir nach Suwon kam und ich einen Freund in Dubai habe, fiel die Entscheidung recht einfach einen Stop-over in Dubai für drei Nächte einzulegen und anschließend weiter nach Seoul zu fliegen. Da kommt dann natürlich nur Fly Emirates infrage. Diese wird außerdem billiger, wenn man bei einem Flug ein Stop-over in Dubai einlegt. Dies liegt daran, dass die Airline der Scheichfamilie gehört und Stop-over natürlich Geld und Touristen in die Stadt bringt - sehr gute und logische Strategie, wie ich finde. Als ich schließlich die Zusage aus Korea bekam, musste ich noch einige Dinge für die Universität erledigen, wie z.B. einen Gesundheitscheck, der auch ein Röntgenbild beinhaltete.
Kurz nach dem Erhalt der Bestätigungsmail der Universität in Suwon, kam auch eine Mail meines Buddies, der mir einige Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme gab. Beispielsweise Facebook, Mail oder auch durch den koreanischen Messenger “Kakao Talk”. Ich war mit ihm im stetigen Kontakt und er half mir bei allen Vorbereitungen die ich aus Deutschland machen konnte. Gerade bei Dingen die das Wohnheim betrafen, habe ich gemerkt, wie viel mir dieser frühzeitige Kontakt doch geholfen hat. Des Weiteren war mein Buddy auch an gutem zwischenmenschlichen Kontakt interessiert, weshalb wir wochenlang über alle Möglichen Dinge wie Reisen, Sport und andere Hobbies gesprochen haben. Alles in allem also wirklich super! Sobald ich alle benötigten Unterlagen hatte, d.h. Zusage der Universität, Flugbuchung, etc. konnte ich schließlich, nach den Prüfungen im August, zum Konsulat nach Berlin fahren um mein Visum zu beantragen. Dieses wurde nach sieben Tagen Bearbeitungszeit zu meiner Mutter nach Hause geschickt und es konnte bald losgehen! Als letztes musste ich mich noch für meine Kurse einschreiben. Hierfür hat die Ajou University ein Portal, bei dem man sich einloggt und sich einschreibt. Etwas mit dem Stud-ip in Schmalkalden zu vergleichen, wobei es in Suwon verbindlich ist, sobald man eingeschrieben ist. Da viele Kurse begrenzte Teilnehmer haben und einige sehr beliebt sind, gab mir mein Buddy den Rat, sobald das Portal geöffnet hat, mich sofort einzuschreiben - dies war um 2 Uhr nachts, mitteleuropäische Zeit. Zwei Tage später ging es dann nach Frankfurt an den Flughafen und es ging endlich los.


2. Ajou University

Am 25. August bin ich in am Incheon Flughafen in Seoul angekommen. Dort warteten einige Mitglieder der AGAs (Ajou Global Ambassador), die komplett aus Buddies bestehen. Sie halfen uns mit den ATM’s, welche sich zu Beginn tatsächlich als erste kleine Hürde entpuppten, dem Kauf eines Flughafenbustickets zur nächst gelegenen Station zur Universität, wo wir dann von weiteren AGA’s empfangen wurden um uns Taxen zu besorgen, die uns direkt ans Wohnheim fuhren. Die Taxifahrer sprechen, wenn überhaupt, nur sehr begrenztes Englisch, was es durchaus nicht einfach macht, zumindest außerhalb von Seoul, ohne den koreanischen Namen des Ziels, Taxi zu fahren. Die Buddies haben an zwei Abenden einen Einkaufstrip in einen Hypermarkt organisiert, dass man sich dort die ersten notwendigen Dinge wie z.B. Kopfkissen, Kleiderbügel, Waschmittel, etc. kaufen konnte. Von der Uni selbst bekam man ein Bettlaken und eine Decke gestellt. In den ersten Tagen waren die Buddies zu verschiedenen Aktivitäten wie den Empfang der Studenten, das Einkaufen, etc. aufgeteilt, sodass man seinen Buddy zufällig irgendwo getroffen hat. Bei mir war dies im Hypermarkt der Fall, andere haben aber auch ihren Buddy erst bei der Eröffnungszeremonie getroffen. Am 26. und 27. August gab es dann Eröffnungsveranstaltungen, bei denen alle möglichen Dinge angesprochen wurden, welche zu erledigen sind und auch die ersten Freizeitangebote wurden präsentiert. Bürokratisch gab es in den ersten Tagen unglaublich viel zu erledigen. Man musste sämtliche Formulare holen, ausfüllen, stempeln lassen oder auch nur abgeben. Am 28. August wurden dann vier verschiedene Tagesausflüge nach Seoul vorgestellt, wo man sich einen aussuchen konnte. Dies war eine sehr gute Möglichkeit mit den anderen Austauschstudenten oder auch verschieden Buddies gleich zu Beginn in Kontakt zu kommen, welche man eventuell sonst erst sehr spät getroffen hätte. Das International Office hat die ganze Zeit durch sehr gute Arbeit geleistet. Sie hatten auch mehrere Studentische Praktikanten, welche man immer mal wieder auch auf Events und auf dem Campus getroffen hat. Bei sämtlichen Fragen waren sie stets ansprechbar und haben immer schnell weiterhelfen können - wobei ich persönlich eigentlich nie irgendwelche Probleme hatte. In der ersten Woche der Vorlesungen hatte man nochmal die Chance, seine Wahl der Kurse zu überdenken und bei Möglichkeit diese nochmals zu ändern. Aber wie schon beschrieben, ist es bei manchen Kursen, auch in dieser Woche, nahezu unmöglich reinzukommen. Bei mir persönlich passte eigentlich alles, bis auf einen Kurs den ich allerdings ohne Probleme zu einem anderen ändern konnte. Die ersten Unterschiede zu Deutschland kamen dann relativ schnell zu Gesicht. Bevor man in die Vorlesung geht, musste man sich mit seinem Studentenausweis einloggen, da Anwesenheit zu 10% in die Note zählte und man zu 90% an den Vorlesungen teilnehmen muss, da man sonst durchfällt. Meiner Meinung nach eigentlich ein gutes System, welches ich in Deutschland vermissen werde - auch wenn es Freiheiten begrenzt. Außerdem hatten viele Kurse maximal 40 Teilnehmer, was die Vorlesung etwas schulischer machte. Meine Kurse wurden alle auf Englisch gehalten, welche hierdurch das Studentenfeld international machte - allerdings waren wir meistens nur 30% Austauschstudenten. Die Professoren waren zusätzlich bemüht, die Namen der Studenten, so gut es geht, zu lernen um diese auch persönlich anzusprechen. Hierdurch entsteht zusätzlich nochmal eine andere Beziehung zum Professor, wodurch man auch nach der Vorlesung mal etwas besprechen kann. Einige Professoren haben mir sogar Empfehlungen für Restaurants auf Reisen gegeben oder auch einfach über persönliche Dinge gesprochen. Nicht jedermanns Sache, für mich aber ebenso durchaus positiv. Im Unterricht selbst haben sich die Professoren sehr unterschieden. Manche sind gegen die Smartphone-Nutzung während des Unterrichts streng vorgegangen, manche sagten, solang man still ist, kann man machen was man will. Eins hatten allerdings alle gemeinsam: es gab Lehrbücher mit denen man sich auf jede Vorlesung vorbereiten sollte. Der Schwierigkeitsgrad in meinen Kursen war in Ordnung. Einfacher als an der Hochschule in Schmalkalden, aber dennoch wurden keine Noten verschenkt.


3. Unterkunft

Im Mai wurde auf dem Campus ein neues Wohnheim eröffnet, welches etwas teurer war, als die anderen, dafür aber auch super modern und natürlich alles neu. Dies konnte ich am selben Tag der Ankunft, nachdem ich ein Formular ausgefüllt habe, auch gleich beziehen. Das Wohnheim hat im Eingangsbereich eine Art Schranke, sodass wirklich nur die Studierende die dort wohnen, hineinkommen. Neben den Studenten leben dort auch ein paar Professoren mit ihren Familien, die im obersten Stock, dem 10., eine Wohnung haben. Professoren, Männer und Frauen sind strickt auf verschiedenen Etagen getrennt und es ist außerdem untersagt auf die Etagen des anderen Geschlechts bzw. der Professoren zu gehen. Es gibt hierfür drei Aufzüge. Einen für Professoren, einen für Frauen, der nur auf den “Frauen-Etagen” hält und einen für die Männer, der dementsprechend nur auf den “Männer-Etagen” hält. Jeder Student teilt dort sein Zimmer mit einem koreanischer Studenten. Zu Beginn war das sehr ungewohnt, da die Privatsphäre eingeschränkt wird.
Im Endeffekt war es für mich aber super, da ich mich seit dem ersten Tag super mit meinem Mitbewohner verstanden und angefreundet habe. In unserem Zimmer waren dementsprechend zwei Betten, zwei Schreibtische mit Schränken und jeder hatte noch einen großen Kleiderschrank plus Schuhschrank oder was auch immer einem dazu eingefallen ist. Außerdem hatte jeder eine Klimaanlage und eine Fußbodenheizung. Jede Etage hatte zwei Baderäume mit jeweils vier Toiletten und acht Duschen, was bei der Anzahl der Studierenden völlig ausgereicht hat. Zusätzlich gab es noch auf jedem Floor ein Commonroom, der mit einigen Sofas, einem großen Kühlschrank, 46” TV und einem Balkon ausgestattet war. Dies wurde schnell zum Wohnzimmer indem man viele Stunden zusammen verbracht hat. Des Weiteren gab es entweder noch einen “Studyroom” oder eine Küche auf den Etagen, in denen man einen Wasserspender hatte. Im Eingangsbereich gab es noch eine Art Lobby, nochmals einen Studyroom, wo man sich mit dem jeweils anderen Geschlecht auch für Studiumsprojekte treffen konnte. Weiterhin gab es Postfächer, Snackautomaten, einen Waschraum und ein Fitnessstudio. Alles wurde von den Reinigungskräften jeden Tag geputzt, sodass man fast schon ein Hotelfeeling hatte.
Die anderen Wohnheime waren zwar billiger und man konnte sich seinen Mitbewohner auch aussuchen, allerdings sind diese sehr veraltet. Ich bin überglücklich über mein Wohnheim gewesen. Die Möglichkeit eine eigene Wohnung oder ein Zimmer in einer WG, habe ich durch dieses Angebot der Universität gar nicht erst in Betracht gezogen, weshalb ich recht wenig über den Wohnungsmarkt in der Stadt sagen kann.
Außerdem ist es ein großer Vorteil direkt am Campus zu sein und innerhalb weniger Minuten überall sein zu können. Der Kontakt und die Bindung die in so einem Wohnheim zu seinen Kommilitonen entsteht ist außerdem unglaublich. Ich rate jedem das “International Dorm” für seinen Aufenthalt zu wählen. Für die ca. viermonatige Unterkunft habe ich ca. 1.000 Euro bezahlt. Den Betrag muss man innerhalb der ersten paar Tage bar zur Bank am Campus bringen. Daraufhin bekommt man eine Art Mietvertrag. Suwon ist mit dem Airportshuttle ca. eine Stunde Fahrt entfernt. Der Bus ist sehr komfortabel und kostet 12.000 Won, dies entspricht ca. 10 Euro.


4. Korea

Das Leben in Korea kann man sich günstig halten, wobei es nach oben selbstverständlich kaum Grenzen gibt. Schon allein beim Essen kann man gut auf seine Kosten kommen. Allerdings ist es in Suwon recht günstig. Speziell in der Nähe des Campus gibt es unzählige Restaurants mit allen möglichen Essensvarianten. Von klassisch koreanisch über europäisch bis hin zu Fast-Food und vieles mehr. Auch zahlreiche Cafés sind vorhanden. Korea hat eine ausgeprägte Kaffeekultur, weshalb Seoul auch die Stadt mit den meisten Starbucks der Erde ist. Aber meiner
Meinung nach gibt das sehr viel Charme und die kleinen Cafés sind mit sehr viel Liebe eingerichtet. Man studiert und lebt zwar in Suwon, allerdings darf man nicht vergessen, dass hier auch eine Millionen Menschen leben. Somit wird alles geboten, was das Herz begehrt - zahlreiche Restaurants, Bars, Clubs, Museen, Sportanlagen, ein Fußball-WM-Stadion von 2002 welches von den Suwon Bluewings in der ersten koreanische Liga genutzt wird, Sportplätze, Malls und vieles mehr. Da ich selbst viel in Seoul unterwegs war, habe ich relativ viel Geld im Monat gebraucht. Es ist schwer zu schätzen, aber ca.1.000 Euro habe ich im Monat ausgegeben. Einige Studenten haben es aber auch sicher mit der Hälfte geschafft - wie gesagt, das liegt daran wo man sich bewegt und was man unternimmt. Man kann ein gutes Abendessen in der Mensa schon für zwei Euro bekommen, in der Stadt in Suwon ab ca. 5 Euro und in Seoul kann man mit ca. 8 Euro Minimum rechnen. Wasser gibt es immer umsonst, weshalb man wirklich auch sehr billig wegkommen kann. Eintritte in Clubs variieren von der Lage. Man kann einige Clubs finden, die keinen Eintritt verlangen bis hin zu Gangnam-Clubs wo man mindestens 25 Euro zahlt. Bier in Convenience-Stores kosten ca. 2 Euro, in Bars gerne 3,50 Euro und in Clubs variiert es wieder. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind super günstig und das Verkehrssystem ist meiner Meinung nach das beste der Welt. Eine 40 minütige Fahrt von Suwon nach Gangnam kostet z.B. ca. 2 Euro mit dem Bus. Taxen sind auch recht günstig, so kommt man für 35.000 Won (ca. 30 Euro) von Gangnam bis an die Tür des Wohnheims.
Studententarife gibt es hin und wieder, aber Museen sind oft auch um sonst. Studententarife sind mir allerdings nicht besonders oft aufgefallen.
Während meines Aufenthaltesin Korea hatte ich keine Probleme, allerdings ist die Sprachbarriere gegeben. Englisch versteht zwar eigentlich jeder, nur sprechen ist ein anderes Thema. Der Grund hierfür liegt im Bildungssystem, da die Studenten nur hören und schreiben, allerdings kaum reden. Aber wenn man sich etwas vorbereitet, klappt alles. Und bei komplizierten Fragen kann man gerne seine koreanischen Freunde fragen, die helfen eigentlich immer. Generell ist das koreanische Volk ein sehr hilfsbereites. So begleitete mich früh morgens ein Koreaner z.B. den ganzen Weg von der Straße bis zu meinem Gleis in der Subway-Station, oder auch nach einem Fußballspiel hat uns einmal ein koreanisches Paar zwei Stunden geholfen, genügend Taxen zu organisieren. Die Infrastruktur ist hervorragend. Das Bussystem ist klasse, wenn auch zu Beginn, in Suwon, nicht einfach zu verstehen, da es auf koreanisch ist. Dies bedeutet, dass man die Nummern der Busse auswendig lernen und dann aufmerksam die Umgebung achten muss, um zu wissen wann man aussteigen muss. In Seoul ist es auch von Vorteil die Nummern zu wissen, allerdings werden in den Bussen oft auf einem Monitor die nächsten Stationen angezeigt, was es einfacher macht. Suwon besitzt eine Subway-Station, die nach Seoul führt. Dies dauert allerdings etwas und die Station ist ca. 20 Minuten mit dem Bus von der Universität entfernt. Wie schon erwähnt, ist die Busverbindung spitze! In Korea ist als Ausflugsziel die Hauptstadt Seoul sehr zu empfehlen. Eine beeindruckende Stadt, die man gesehen und erlebt haben muss. Ansonsten gibt es im Süden des Landes eine Insel namens
Jesu, die man sich möglichst früh ansehen sollte, da es viele Strände und super Natur gibt. Das Wetter ist im September/Oktober noch hervorragend. Weiterhin gibt es noch die zweitgrößte Stadt des Landes - Busan, die auch am Meer liegt und viel bietet.Viele haben sich auch an die Grenze zu Nordkorea begeben, was man mit einer geführten Tour als Tagesausflug buchen kann. Ob sich das lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Es muss wohl ein wahnsinniges Flair und eine sehr aufregende Atmosphäre haben, ich persönlich war allerdings nie
dort.


5. Ende des Semesters

Der Aufwand für das Semester war angemessen. Verglichen mit Deutschland anders, aber das liegt auch an der verschiedenen Art zu Unterrichten und lernen. Ich denke allerdings, dass die persönliche Weiterentwicklung und die Erfahrungen die man sammelt wichtiger sind, als die akademische Leistung. Wobei man diese auf keinen Fall untergraben oder komplett ignorieren sollte. Gerade das Studium, das Lernen und die neue Ansicht auf viele Dinge tragen viel zu der Weiterentwicklung des Studenten bei. Schon im Vorfeld meines Semesters habe ich einen flexiblen Rückflug gebucht, was es mir ermöglicht, recht günstig den Rückflug zu verschieben.
Ich wusste, dass ich noch reisen werde und wollte mich nicht für ein festes Datum entscheiden. Nach der Abschiedszeremonie, bei der man sein Zertifikat ausgehändigt bekommt und ein Rahmenprogramm plus Abschiedsessen beinhaltet, bin ich mit Freunden nach Seoul gezogen. Vorher musste ich keine bürokratischen Dinge an der Universität erledigen. Nur selbstverständlich mein Zimmer räumen und meine Dinge, die ich von der Ajou University bekommen habe, zurückgeben. Im Endeffekt habe ich nach dem Semester noch zwei Monate in Ostasien verbracht und hatte folgende Route: Zwölf Tage Seoul, vier Tage Tokio, nochmals Seoul für sechs Tage, eine vierwöchige Chinareise, nochmals drei Wochen Seoul mit einem “Zwischentrip” für drei Tage in Busan. Ob meine Route auf andere übertragbar ist, bezweifle ich, aber ich habe viele Freunde hier und einiges in Zukunft zu organisieren, weshalb ich immer wieder nach Seoul fliegen werde. Empfehlen würde ich entweder eine Japanreise, welche es finanziell aber in sich hat, da in Japan eigentlich alles teuer ist oder eine Reise nach China. Zumindest Peking, Shanghai und Hong Kong Kong sollte man gesehen haben. Oder, wie schon zuvor geschrieben, beispielsweise einen Rückflug von Singapur und dann von Seoul über die Philippinen, Vietnam, Myanmar, Kambodscha, Thailand, Malaysia nach Singapur. Je nach Persönlichkeit können die Länder natürlich modifiziert werden. Ich hatte nie Probleme mit der Kultur in Korea Ich bin sogar ein großer Fan von den Koreanern und ihrer Einstellung - nur was Lernen und manche Arbeitskulturen angeht, bin ich nicht ganz konform. Es war für mich immer einfach Kontakt zu Koreaner und auch meinen Mitstudenten oder anderen Leuten in Korea aufzubauen und zu pflegen. Hierdurch habe ich viele Freunde fürs Leben gefunden. Meiner Meinung nach, ist im Auslandssemester alles anders. Die Welt dreht sich anders und sogar die Zeit vergeht anders. Wirkliche Freundschaften entwickeln sich und man kommt sehr schnell mit anderen Menschen zusammen. Es prägt auch jeden und es ist schön zu sehen wie sich manche Freunde weiterentwickelt haben. Gerade wenn man Bilder vom Beginn und Ende des Semesters vergleicht. Seoul ist so etwas wie die Heimat für mich geworden. Hier habe ich viel erlebt, im Prinzip nur gutes und ich plane hier zu arbeiten. Dies bedeutet, ich beginne mit einem Praktikum, für welches ich hier einiges planen muss und dadurch teste, wie das “wirkliche Leben” in Korea zu mir passt. Wenn alles gut läuft, werde ich mein Leben komplett nach Seoul verlagern und hier vorerst ansässig werden. Freunde von mir haben zum Ende hin gesagt, dass ich mich mit am meisten verändert habe. Ich war zwar schon immer eine offene Person aber dennoch hat sich viel getan. Gerade die Pläne der Zukunft, mein Verhalten und meine Ansichten. Ich selbst habe mir nicht vorstellen können, was ein Semester im Ausland bewirken und verändern kann. Nämlich alles!


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