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Tutorium DATEV Fallstudie Kanzleipraxis


1 Grundlagen zum Übungsfall

1.1 Aufgabenstellung

Für den Mandant Müller & Thurgau GmbH sollen Sie die Finanzbuchführung für den Monat Dezember, den Jahresabschluss und die Steuererklärungen (Körperschaftsteuer / Gewerbesteuer) erstellen. Die Monate Januar bis November sind bereits erfasst worden.

1.2 Zentrale Mandantendaten


Name der Gesellschaft Müller & Thurgau GmbH
Bocksbeutelstraße 1
97070 Würzburg
Gründungsdatum 01.01.1980
Branche Herstellung von Hohlglas (Branchenschlüssel: 23.13.0)
Unternehmensgegenstand Glasfertigung
Wirtschaftsjahr Kalenderjahr (hier: 2011!)
Umsatz ca. 9 Mio. €
gezeichnetes Kapital 400.000 €
Bilanzsumme ca. 4,5 Mio. €
Gewerbesteuerhebesatz Würzburg 420 %
Beschäftigtenzahl 20 Arbeiter
10 Angestellte
Gesellschafter Heinrich Müller
Geschäftsführer, Anteil: 50 %
Gehalt: 132.935,00 €
Josef Thurgau
Geschäftsführer, Anteil: 37,5 %
Gehalt: 122.710,05 €
Willi Winzer
Produktionsleiter, Anteil: 12,5 %
Gehalt: 102.258,00 €
Finanzamt 9257 (Würzburg)
Steuernummer 12345676


1.3 Mandantendaten Rechnungswesen

Spezialkontenrahmen SKR04
USt-Artenschlüssel Soll-Versteuerung + monatliche UStVA
Zuordnungstabelle S5004/102
Länge der Sachkonten 4
Beraternummer 28810


2. Finanzbuchführung

2.1 Summen -und Saldenliste

Die Finanzbuchführung der Müller & Thurgau GmbH erfolgt auf der Basis des DATEV - Spezialkontenrahmens 04 (SKR 04). Die für diesen Mandant relevanten Konten können der Summen- und Saldenliste entnommen werden, die als Anhang beigefügt ist.
Dabei handelt es sich um eine Summen- und Saldenliste zum 31.12.2011 in der schon sämtliche Geschäftsvorfälle und die Abschlussbuchungen erfasst sind.

2.2 ausgewählte Geschäftsvorfälle Dezember

1. Reparaturaufwand

Am 10.12. wird eine Reparaturrechnung für Büroeinrichtungen in Höhe von
1.280,- € (brutto) durch Postgiro bezahlt.

2. Rechts- und Beratungskosten

Für die Ausarbeitung von Rechtsexpertisen werden an die Rechtsanwaltskanzlei Schmitt & Partner am 27.12. per Postgiro 3.300,- €
(brutto) überwiesen.

3. Warenverkauf auf Ziel

Am 01.12. wird Ware an die Gebietswinzergenossenschaft (Debitor 10000) in Höhe von 309.000,- € (brutto) verkauft.

4. Bankausgänge

Die Unterfränkische Bergbau AG (Kreditor 70000) erhält am 10.12. 22.517,-€ durch Postscheck.

5. Spenden

Am 05.12. wird eine Spende an eine wissenschaftliche Organisation in Höhe von 3.000,- € über die HypoVereinsbank getätigt.

6. Eingangszahlung von Debitor an Müller & Thurgau

Die Gebietswinzergenossenschaft (Debitor 10000) zahlt am 06.12. unter Abzug von Skonto per Überweisung auf die Raiffeisenbank Würzburg ein:
Rechnungsbetrag: 309.000,- € (brutto)
gewährtes Skonto: 9.000,- € (brutto)

7. Wareneinkauf

Am 11.12. kauft die Müller & Thurgau Waren im Wert von 300.000,- € (brutto) von der Unterfränkischen Bergbau AG (Kreditor 70000).

8. Geringwertige Wirtschaftsgüter

Am Monatsende werden Büromaschinen und anderes Zubehör gekauft und über die Raiffeisenbank Würzburg bezahlt.
Band-Streamer: 475,- € (brutto)

9. Aktive Rechnungsabgrenzung (1)

Die im Voraus bezahlte Miete in Höhe von 180.000,- € für das aktuelle Wirtschaftsjahr wird anteilig an jedem Monatsende umgebucht.

10. Aktive Rechnungsabgrenzung (2)

Am 10.12. erhalten wir vom Vermieter die Mietrechnung für das Folgejahr in Höhe von 214.200,- € (brutto). Diese wird vorab über die HypoVereinsbank bezahlt. Die Umbuchung „aktiver Rechnungsabgrenzungsposten“ an „Miete“ erfolgt im Rahmen der Jahresabschlussbuchungen.

11. Aktive Rechnungsabgrenzung (3)

In dem bilanzierten Gesamtposten ist ein Damnum enthalten, welches jeweils zum Monatsende mit 1.931,- € aufzulösen ist.

12. Passive Rechnungsabgrenzung

Im Dezember erhält die Firma Müller & Thurgau GmbH eine Mietvorauszahlung in Höhe von 75.636,- € für Büroräume, die an einen
Steuerberater vermietet sind. Der Betrag wird auf die HypoVereinsbank überwiesen. Die Umbuchung des passiven Rechnungsabgrenzungspostens erfolgt im Rahmen der Jahresabschlussbuchungen.

13. Zahlung der Vorauszahlungen für KSt und SolZ IV / 2010


Am 10.12. wird die Körperschaftsteuer - Vorauszahlung für das IV Quartal in Höhe von 79.000,- € zusammen mit der SolZ-VZ Rate IV/11 in Höhe von 4.400,- € von der Raiffeisenbank Würzburg abgebucht.

14. Gutschrift an verbundene Unternehmen

Die Unterfränkische Bergbau AG, an der eine Beteiligung von 65.000,- € besteht, schüttet für das Jahr 2011 1.200,- € aus. Der Betrag in Höhe von 946,80 € wird auf dem Postgirokonto gutgeschrieben. Die Kapitalertragsteuer beträgt 240,- € und der SolZ 13,20 €.


3. Jahresabschluss

3.1 Jahresabschlussbuchungen


1. Aktive Rechnungsabgrenzung

Im Dezember wurde die Jahresmiete in Höhe von 180.000,- € für Januar bis Dezember des Folgejahres im Voraus bezahlt. Ebenso wurde im Dezember ein Disagio auf Zinsen gebucht, welches für 11 Monate ins neue Jahr gehört. Beide Posten müssen aktiv abgegrenzt werden.

2. Passive Rechnungsabgrenzung

Die im Dezember enthaltenen Mietvorauszahlungen in Höhe von 75.636,- € sind passiv abzugrenzen.

3. Pensionsrückstellungen

Laut versicherungsmathematischem Gutachten ist für das laufende Jahr eine Pensionsrückstellung von 52.000,- € zu bilden.

4. Zinsen gegenüber Personal

Laut Vertrag werden am Ende des Jahres auf Gehaltsvorauszahlungen (Laufzeit > 1 Jahr) Zinsen in Höhe von 2.080,- € berechnet.

5. Abschreibungen

Für die Vermögensgegenstände sind folgende Abschreibungen vorzunehmen:

Bauten auf eigenem Grundstück 6.443,00 €
Geschäftsbauten 50.000,00 €
Fabrikbauten 3.200,00 €
Hof- und Wegbefestigung 2.334,00 €
Maschinen 86.131,00 €
andere Anlagen 10.945,00 €
PKW 8.829,00 €
LKW 18.725,00 €
Sonstige Transportmittel 5.750,00 €
Büroeinrichtung 13.144,00 €
sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung 5.626,00 €
Geringwertige Wirtschaftsgüter 4999,68 €
Geringwertige Wirtschaftsgüter Sammelposten 869,00 €

3.2 Steuerrückstellungen

  • Für die Berechnung der Gewerbesteuer und der Körperschaftsteuer liegen folgende zusätzliche Angaben vor:
  • Die Einkünfte werden ausschließlich im alten Bundesgebiet erzielt.
  • Die Bankverbindung für Steuerzahlungen hat sich nicht verändert.
  • Der Sitz des Unternehmens Müller & Thurgau ist zugleich auch die einzige Betriebsstätte.
  • Die Eintragungen im Rahmen der Körperschaftsteuererklärung sollen nur aus den Ihnen bekannten Geschäftsvorfällen abgeleitet werden. Die Spenden sind richtigerweise als abzugsfähige Betriebsausgaben berücksichtigt worden.
  • Der Gewerbesteuerhebesatz von Würzburg beträgt 420 %.
  • Die Entgelte für Schulden sind der Summen- und Saldenliste zu entnehmen.
  • Der Einheitswert der Grundstücke im Betriebsvermögen beläuft sich auf 181.874,- €.
  • Eventuelle Steuernachzahlungen des Vorjahres sollen nicht berücksichtigt werden.
  • Die Gewinne der Müller & Thurgau GmbH werden thesauriert.

4 Einkommensteuerberechnung Willi Winzer

4.1 Allgemeine Angaben des Steuerpflichtigen

zuständiges Finanzamt Würzburg
Steuernummer 789/34567
Telefonnummer 0931/345678
Familienname Winzer
Vorname Willi
Geburtsdatum 16.05.1967
Religion römisch-katholisch
ausgeübter Beruf Produktionsleiter
Straße und Hausnummer Franz-Bretz-Str. 21
Postleitzahl und Wohnort 97084 Würzburg
Familienstand ledig (keine Kinder)
Bankverbindung Kto. Nr.: 3713579
BLZ: 790 500 00
Sparkasse Mainfranken, Würzburg


4.2 Sonderausgaben


Jahresbeiträge zur Krankenversicherung (privat) 6.102,62 €
Jahresbeiträge zur Pflegeversicherung 190,30 €
Jahresbeiträge zur Unfallversicherung 119,00 €
Jahresbeiträge zur Rentenversicherung ohne Kapitalwertrecht 1233,00 €
Jahresbeiträge zur Kfz-Haftpflichtversicherung 198,00 €
Jahresbeiträge zur Hausratversicherung 45,00 €
Jahresbeiträge zur Kfz-Kaskoversicherung (siehe H 10.5 EStR) 56,30 €
2010 gezahlte Kirchensteuer 2566,32 €
2010 erstattete Kirchensteuer 1.544,00 €
Spenden an ein gemeinnütziges Kinderhilfswerk als Sühnezahlung
im Rahmen eines Verfahrens wegen Fahrerflucht
300,00 €
Mitgliedsbeitrag an die politische Partei „XY“ (Partei i.S.d.
Parteiengesetzes)
102,00 €
Spende an die Wählervereinigung (i.S.d. § 34g Nr. 2 EStG) 154,00 €
Spende an die politische Partei „YZ“ (Partei i.S.d. Parteiengesetzes) 512,00 €
Spenden für als besonders förderungswürdig anerkannte
gemeinnützige Zwecke
104,00 €
Spenden für kirchliche und religiöse Zwecke Spenden für kirchliche und religiöse Zwecke
Spenden für wissenschaftliche und besonders förderungswürdig
anerkannte kulturelle Zwecke
1.228,00 €


4.3 Einkünfte aus § 19 EStG


Siehe Lohnsteuerkarte!
Fahrten Wohnung - Arbeitsstätte:

Fahrzeugart PKW
amtl. Kfz-Kennzeichen WÜ-HW 23
Urlaubstage 30
Arbeitsstätte Würzburg, Bocksbeutelstr. 1
Tage der Nutzung 228
Entfernung zur Arbeitstätte 7 km

Auf der direkten Fahrt von seiner Wohnung zur Arbeitsstätte hat Willi Winzer am 10.05.2009 mit seinem PKW einen Unfall. Da der Unfall durch eigenes Verschulden zu Stande gekommen ist, ersetzt die Versicherung nur einen Teil der Kosten. Die bei dem Unfall mit seinem PKW nicht ersetzten Reparaturkosten betragen 614,00 €.

Weitere Werbungskosten:

Fachliteratur 275,- €


PDF Dokument Fallstudie

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